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Donnerstag 13:00-17:00
Start: 08.04.2021 um 14:00
Obligatorisch für das 4. Semester BA.
Entwurf: Garten
Der Garten versinnbildlicht das Prozesshafte. Er ist wesentlich durch den Faktor Zeit bestimmt: Pflanzen und Stimmungen verändern sich permanent. Ein Stück Natur wird einer Idee untergeordnet (Platon). Im Entwurf widmen wir uns in Einzel- bzw. Gruppenarbeiten dem Thema Garten. Dabei sollen sowohl die Komplexität der Zeichnung als auch die Möglichkeiten der konstruktiven Simulation durch die Digitalisierung zum Einsatz kommen.
Ort
Für jeden Gartenentwurf wird eine Freifläche in Kiel gesucht. Die Fläche wird im Lageplanausschnitt markiert. Welche Qualitäten/ Typologie soll der Garten aufweisen?
Mapping
Nach Hartmut Böhme unterscheidet unsere Kultur zwischen zwei Utopien: der urbanen und der ruralen, dem Garten. Mittels Mapping sollen räumliche Strukturen des Gartens in Wort und Zeichnung kartiert werden. Wie lässt sich der Ort beschreiben? Welches Vorwissen gibt es über den Ort? Welche Narration leitet den Gartenentwurf? Wie lässt sich der Garten phänomenologisch beschreiben? Welche physischen und psychischen Einflüsse und Wirkungen hat der Garten auf die Stadtbewohner*innen? Welche Zustände, Gedanken und Assoziationen löst er aus? Welchen Gewinn bedeutet der Garten für die Stadt und seine Bewohner*innen?
VR/ AR/ MR
Michel Foucault beschreibt den Garten seit dem Altertum als Heterotopie, d.h. als „andere Orte" oder Gegenlager von Orten, indem er diese reflektiert, spiegelt oder in ihr Gegenteil verkehrt. Wie lassen sich die räumlichen Besonderheiten des Gartens, seine Situationen und Atmosphären mittels Virtual Reality, Augmented Reality und Mixed Reality hervorheben? Werden die klassischen Naturgesetze außer Kraft gesetzt? Gehen reale und mögliche Objekte eine Koexistenz ein und fallen so Phantasie und Realität zusammen? Im Gegensatz zu Martin Heideggers Befürchtungen der Auflösung des Leibes durch Technik wollen wir die Möglichkeit einer erweiterten körperlichen Erfahrung in den Mittelpunkt des erweiterten bzw. virtuellen Raums stellen.
Sound
Ist das Auditive schon grundsätzlich als zweitwichtigste sinnliche Wirklichkeitsdimension in der räumlichen Entwurfspraxis zu berücksichtigen, so ist es in der Konzeption virtueller Welten umso mehr unverzichtbares Gestaltungselement, um einen überzeugenden und atmophärisch gestimmten Raumzusammenhang zu erzeugen. Die Konzeption und Zeitlichkeit von Gärten finden eine besondere Entsprechung im vielschichtig angelegten Werden und Vergehen der Klänge, Geräusche und Laute in der Musik, mit besonderer Ausprägung des Räumlichen in Klanginstallationen und Raumkompositionen. So ist der Garten nicht nur immer wieder Thema zahlreicher MusikerInnen (von Debussy bis Tangerine Dream), sondern wird zur direkten auditiven Umsetzung in der Klangkunst, wie beispielsweise in den Klanggärten von Robin Minard und Andres Bossard.
Ausarbeitung einer Ausstellungssituation aller Entwürfe für die Jahresausstellung Einblick/ Ausblick.
Begleitseminare
Lars Busack, Blender-Seminar, montags 10 – 12 h.
M.A. Christian Engler, Unity-Seminar, montags 14 – 15.30 h.
Workshop
Sven Lütgen, Sound, 8.5.2021, 10 – 18 h.
Credits: 18
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