RSMA

Entwurf MA: ReWilding the City

Gastprofessur.in Frauke Gerstenberg
Prof.in Dr. Sandra Schramke
Prof. Christian Teckert

Beginn 20.10. um 10 h im MA Atelier 

(Führung ab 11.30 h in Haus 3, Anscharcampus)

Studio Raumstrategien Master / L.03.34  Raumfinder


Beschreibung:

Wir erleben aktuell eine große Transformation unserer Gesellschaft, unserer gebauten und natürlichen Umwelt. Bei der Bezugnahme auf die ökologisch-planetaren Grenzen als Zieldimension der Transformation ist es wichtig, dass Städte als komplexe, sozial-ökologische Systeme zu begreifen sind. Sie sind diese kritischen, ökologischen Schnittstellen
zwischen Ressourcen, natürlicher Umwelt, Kultur, sozialer Resilienz und Technologie, wo unserer Zusammenleben neu überdacht werden muss.

Projekt - Haus 3 // MICRO UTOPIA
Ausgehend vom bestehenden Haus 3 (ehem. Bettenhaus, heute Kultur- und Kreativzentrum Anscharpark Kiel) geht es darum, Architektur als Ressource zu begreifen. Dafür gilt es zum einen – durch Weiterdenken & Umbauen – vorhandene Situationen zu erweitern: imaginativ, inhaltlich, aber auch künstlerisch, ökologisch und sozial. Mit minimalinvasiven Strategien schaffen wir so eine räumliches Praxis, welche das Haus 3 im Laufe des Semesters in eine performative Ausstellung überführt. Wichtig ist neben der Objektform auch die aktive Form (nach Keller Easterling) der BesucherInnen mit zu denken.

Projekt - Haus 3 // UTOPIA
Mittels VR wollen wir in Haus 3 eine utopische Welt oder dritte Landschaft (Gilles Clément) entwerfen. Denkbar wäre die Idee eines planetarischen Gartens in der Denkrichtung zeitgenössischer Theorien (z.B. Donna Haraway: Unruhig bleiben, Bruno Latour: Critical Zones). Ziel ist die Schaffung eines gemeinschaftlichen Ortes, der sich als Lernplattform für Neue Medien (AR, VR, MR), Animation und Sound auch der Nachbarschaft öffnet. Die Neuen Medien erweitern die territorialen, räumlich-architektonischen Raum- und Zeiterfahrungen. Es wird möglich, die lineare Zeit zugunsten eines Spiels mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu ersetzen.

In Gruppenarbeit werden Imaginationen & räumliche Adaptionen entwickelt, welche eine neue räumliche Sensibilität durch digitale, physische und visuelle Konstruktionen sichtbar machen.

Projekt - NON EXTRACTIVE SPACES
Szenarien radikaler Uminterpretationen.
Raumproduktion ohne Externalisierung.

Angesichts akuter ökologischer (und damit verbundener ökonomischer) Krisen wird sich Architektur und Raumproduktion als Praxis neu definieren müssen. Der immer noch massiv anwachsende Verbrauch von Ressourcen, von Land, von Materialien, die Produktion klassischer Baustoffe (wie Stahl oder Beton) und die daraus resultierenden Folgewirkungen (Emissionen, Artensterben, Sandextraktion, soziale Ausbeutung, usw.) stellen mittlerweile eine existentielle globale Bedrohung dar. Vor diesem Hintergrund werden Strategien und Konzepte einer nicht-extraktiven Raumproduktion, einer „non-extractive architecture" von entscheidender Bedeutung für die Zukunft sein.
Das setzt einen völlig anderen Umgang mit Ressourcen und auch mit dem Bestand gebauter Umwelt voraus. Es wird in hohem Maße um die Neu-Interpretation, die Neu-Aufladung existierender Räume und Orte gehen müssen.
In dem Semesterprojekt werden wir Szenarien entwickeln, in denen Narrative eines Alltags beschrieben werden, der von einer Logik des Nicht-extraktiven geprägt ist und in dem eine Kultur der Zirkularität (circular economy) und des Austauschs dominiert. Wir werden uns die Frage stellen, wie die demensprechenden Räume (um)programmiert werden können.

Als Vorbereitung für beide Projekte wird ein Auftaktorkshop in Berlin dienen:
Vom 12.10. bis zum 15.10.2 (Christian Teckert und Frauke Gerstenberg

Während der vier Tage werden wir situative Gleichgewichte und Besonderheiten durch Bewegungspraktiken, Ableitungen und Umkehrungen erkunden. Zunächst werden wir kleinräumig vor Ort, im Floating, beginnen und von dort aus in den Stadtraum ausschwärmen. Lokales Wissen und situative Erfahrungen sollen zum Anstoß für transformatorische Übungen und Konzepte werden.

In dem wir uns mit dem „Archipel" Konzept beschäftigen werden, das seit den 1970er Jahren Modelle einer radikalen Um-Interpretation bzw. Zuspitzung des schon Existierenden vorschlägt und in welchem Heterogenität, Unterschiedlichkeit und die räumliche Sichtbarkeit verschiedenster Lebensstile zelebriert werden. Dabei geht es um ein Denkmodell, das nicht mehr von Wachstum, Fortschritt, Effizienz, Rationalität und der Idee der Planbarkeit geprägt ist, sondern in dem das Schrumpfen, das Verwildern (oder re-naturieren) im Zentrum steht, verbunden mit einer Zuspitzung und Überhöhung der als relevant identifizierten Stadtinseln.


Credits: 15


Mögliche Module


Direkt-Link zu dieser Lehrveranstaltung

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