Jeden Mittwoch
09:15 - 10:45
Meeting-ID: 876 7537 2558
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Kenncode: 557985
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Design und Netzwerk
Seitdem wir Design nicht mehr als die Hervorbringung einzelner Produkte verstehen, müssen wir insbesondere über die Beziehungen zwischen den Dingen nachdenken. In der Philosophie hat Heideggers ‚Zeuganalyse' in Sein und Zeit dazu beigetragen, zu verstehen, dass Alltagsdinge erst innerhalb ihres jeweiligen Zusammenhangs als brauchbar hervortreten. Anschaulich wird dies am Beispiel der Werkstatt, in der sich das ‚Zuhandene' erst dann als solches zeigt, wenn es dysfunktional wird und es einen Bruch in der Struktur der Beziehung zwischen uns und den Dingen des Gebrauchs gibt.
Auch in der späten (gestalterischen) Moderne gab es erste Versuche, diese Zusammenhänge zu erfassen, der ‚Kontext' etablierte sich als eigene Kategorie der Designforschung und als Kategorie des Sprechens über Design. Heute sind die Dinge, alltagssprachlich gefasst ‚vernetzt' – und wir haben Mühe, zu verstehen, wo überhaupt noch ‚Grenzen' zu ziehen sind: Zwischen Körper und Maschine, zwischen Objekt und Raum, zwischen Artefakt und Interface.
Netzwerke, so scheint es, liegen immer schon im Hintergrund aller Dinge des Designs.
In dem Seminar sollen 11 einschlägige Texte aus der Netzwerkforschung besprochen werden, dabei wollen wir uns der Idee des Netzwerks von der Art und Weise der (gedachten) Darstellung her nähern. Wir wollen ein Verständnis herausarbeiten, das Design ausgehen von dem Verhältnis der Designdinge zueinander denkt.
– Mit Texten von: Sandra Groll, Sybille Krämer, Bruno Latour, Donna Haraway, Albena Yaneva, Elena Esposito, Lucius Burckhardt, Thomás Maldonado (...)
– Mit Arbeiten von: Design Research Lab, Oliver Vogt, Depot Basel, Critical Media Lab, Formafantasma (...).
2 CPS für die regelmäßige Teilnahme und ein Essay von 3-5 Seiten, zur Semestermitte, der im Rahmen des Seminars präsentiert wird (Workload: 60).
3 CPS für die regelmäßige Teilnahme und den Essay (der im Rahmen des Seminars präsentiert werden soll) und eine Hausarbeit von 15-20 Seiten (Workload: 90) zu Semesterende.
Das Seminar findet in englischer Sprache statt.
Neben dem Ziel, Wissen über die historischen Ideen des "Designs" zu entwickeln, ist es entscheidend, eine Methode des Lesens, Diskutierens und Konzipierens von Design zu verstehen, die mit Phänomenen aus dem Designdiskurs beginnt.
– In einem Seminartermin wird Sandra Groll eine Einführung in Systemtheorie geben.
– Es besteht die Möglichkeit, dass wir an einer Exkursion zur NERD-Konferenz in Karlsruhe teilnehmen, die unser Thema betrifft (1.-2.November in Basel).
– Es ist auch zu diskutieren, dass Paper für die nächste SIDER-Konferenz geschrieben werden.
Credits: 2 / 3